So langsam ebbt die Zucchinischwemme ab, dafür kann ich nun in Tomaten baden. Echt erstaunlich, was nur 6 Pflanzen so hergeben, wobei die Sorten jeweils recht unterschiedlich hohe Erträge haben. Absoluter Spitzenreiter ist die Primabella, die auch noch bis weit in den Herbst Früchte haben soll.
Jedenfalls ernte ich insgesamt seit einigen Wochen jeden zweiten Tag meist einen Seiher voll (ca. 3 kg oder mehr). Zwei (anfangs vier) Hände voll verbrauche ich täglich als Snack. Beim „Rest” habe ich mich zunächst bemüht, alles zu verkochen, wobei ich ziemlich schnell an die Grenzen des Machbaren gekommen bin und so friere ich nun immer einen Teil ein. Fertig gekochtes Sugo einzuwecken, finde ich auch eine tolle Option, aber bisher war ich dazu zu faul.
Letztes Jahr hatte ich definitiv viel zu viele Tomatenpflanzen – es waren ca. 40 (!), da ich sie aus Samen selbst herangezogen hatte. Die keimen bestimmt nicht alle … Aber dann kam ja ein recht verregneter Sommer und mit der Braunfäule ging ein Großteil der Ernte verloren.
Dieses Jahr dachte ich, dass 7 Pflanzen (1 gelieferte Sorte hat leider den Transport nicht so richtig überlebt) eine optimale Menge wäre, aber selbst die nun 6 verbliebenen Pflanzen, die Früchte tragen, sind einfach viel zu viel.
So nehme ich mir nun fest vor, dass nächstes Jahr nur 3 (in Worten drei) Tomatenpflanzen angepflanzt werden. Und nur 1 (!) Zucchinipflanze. Und nur 1 Palmkohl/Schwarzkohl/Cavolo nero. Oder ich brauche doch noch zusätzlich eine große Kühltruhe. Oder habe nur noch Freunde, Kollegen oder Nachbarn, die mir aus dem Weg gehen, weil sie wie ich selbst auch von den Geschenken meines Gartens überfordert sind.
Ach ja, in diesem Zusammenhang fand ich es auch sehr lustig, dass online Tipps erteilt wurden, wie man Minze pflegt und gedeihen lässt. In den Kommentaren war dann auch vermehrt zu lesen, dass einige Leute damit wirklich Probleme haben. Dabei ist Minze eine invasive Pflanze, die sich hemmungslos ausbreitet. Ich habe sie deswegen auch nur separat in einem kleinen Blumenkasten vor zwei Jahren mit dem Start in mein Gärtnerdasein angebaut. Diese eine Pflanze gedeiht nun schon prächtig den dritten Sommer ohne größere Pflege (halt nur regelmäßig gießen). Teilweise finde ich sie auch schon in über einen Meter entfernten anderen Kräutertöpfen. Da war ich wohl nicht schnell genug bei der Blütezeit, da mich auch hierbei die Ernte trotz massiver Nutzung überfordert. Gleiches gilt für die Zitronenmelisse, die aber in ihrem Topf bleibt.
Das ist nämlich mein Drink, den ich immer mit mir führe. Leitungswasser mit Zweigen von Minze und Zitronenmelisse in einer Flasche und am besten angefroren oder frisch mit Eiswürfeln. Mehr braucht man meiner Meinung nach nicht, um auf köstlichste Weise im Sommer seinen Trinkbedarf an nichtalkoholischen Getränken zu decken. Während meines Urlaubs in Bari habe ich mir auch nächstmöglich ein Bund Minze und eine Zitrone gekauft. Eine richtig gute Zitrone ist natürlich noch besser als die Melisse. Mein Amalfi-Zitronenbäumchen hier trägt leider noch keine Früchte, aber die Zitronenmelisse kann man schon sehr gut als Zitronenersatz nehmen, zumal sie wie geschrieben im Überfluss vorhanden ist.
Und auch wenn Sparen überall angesagt ist – einfach Leitungswasser mit Minze und Zitronenmelisse ist kein Sparen, sondern ein purer Genuss.