Dänemark / Niederlande, 2022
Regie: Christian Tafdrup
Darsteller: Morten Burian, Marius Damslev, Liva Forsberg, Fedja van Huêt, Sidsel Siem Koch, Karina Smulders


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Das etwas spießige Paar Bjørn und Louise aus Dänemark verbringen zusammen mit ihrer kleinen Tochter Agnes ihren Urlaub in der Toskana. Unter der heiteren Sonne Italiens lernen sie den charismatischen Patrick samt seiner Frau und dem schüchternen Sohn Abel kennen. Schnell freunden sie sich mit der niederländischen Familie an und folgen einige Zeit später einer Einladung in deren abgelegenes Heim in den Niederlanden. Den zunehmenden Provokationen der Gastgeber versuchen sie mit Höflichkeit zu begegnen, bis dann aber auch ihre Grenzen überschritten sind. Dennoch können sie letztendlich wider besseren Wissens nicht anders, als sich auf fatale Weise töricht zu verhalten. Mit brutalen Konsequenzen.
Der Regisseur kokettierte mit dem Anspruch, den verstörendsten dänischen Film zu drehen. Sehr verstörend ist dieser Psychohorrorthriller ganz gewiss. So schockierend sich aber auch die Handlung entwickelt, so wird dennoch das anfangs psychologische Feingefühl zunehmend unauthentischer und bar jeder Logik. Das Verstörende/Schockierende kratzt nur ansatzweise an Werken von Lars von Trier wie „Antichrist” und hat auch nicht so viel Tiefgang – es handelt sich aber trotzdem um einen ziemlich harten Stoff, der durchaus für Diskussionen sorgt und somit zum Nachdenken anregt, weil auch vieles nicht nachvollziehbar ist. Und vielleicht ist es gerade die Stärke des Films, dass er einige Schwächen hat. Letztendlich aber überwiegt der Eindruck, dass zumindest mit diesem Werk kein bahnbrechender neuer Beitrag zur (dänischen) Filmgeschichte erfolgte, es aber dennoch ansehenswert ist.

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