Großbritannien, 2015
Regie: Ruth Platt
Darsteller: Evan Bendall, Rory Coltart, Tom Cox, Dolya Gavanski, Robert Hands, Michaela Prchalová

Die Jugend von heute … endlos könnte man über diese klagen. Dumm, faul und frech. Da sind sich alle einig. Auch schon vor 5000 Jahren, wenn man die Inschriften alter sumerischer Tontafeln liest. Selbst Sokrates hat also nur wiederholt, was schon etliche Zeit zuvor beklagt wurde. Dennoch bleibt die starke Überzeugung, dass die heutige Jugend ganz besonders schlimm ist. Und am allerschlimmsten ist die britische Jugend. Diese Einschätzung wird im ersten Drittel dieses Films zumindest gestärkt. Die Kids haben nur Dummheiten im Kopf und keinerlei Respekt. Da aber auch das soziale Umfeld gezeigt wird, Vergangenheit und Gefühle mit einbezogen werden, könnte man meinen, dass es sich um ein Sozialdrama handelt. Dies ändert sich jedoch schlagartig [sic], als ein frustrierter Lehrer seine eigene Methode entwickelt, um zwei seiner Schüler Wissen wortwörtlich einzuhämmern. Trotz der drastischen Darstellung ist dies bald ermüdend, wie eben auch der übliche Frontalunterricht mit ständigen Wiederholungen. Bei den vom Ansatz her guten Ideen ist die magere Handlung einfach viel zu sehr in die Länge gezogen – eine straffere Inszenierung als Kurzfilm wäre passender gewesen. Das Zusammenspiel von Bildungsanspruch und extremer Gewalt ist quasi nicht vorhanden, so dass hier zwei vollkommen verschiedene Welten aufeinanderprallen. Nichtsdestotrotz überzeugen die sehr guten Darsteller. Sehr schön auch, was für erfreuliche Früchte die grausamen Lehrmethoden am Ende tragen. Die Kombination von Bildungsbürgertum und blutiger Brutalität ist sicher nicht für jeden was und auch ansonsten muss man den Film nicht gesehen haben, kann ihn sich aber durchaus ansehen. Im Nachhinein jedenfalls sehr zum Nachdenken anregend.


Trailer