Hongkong, 2014
Regie: Fruit Chan
Darsteller: Tien-You Chui, Kara Hui, Janice Man, You-nam Wong, Simon Yam

Ein Kleinbus startet abends im pulsierenden Geschäftsviertel Mongkok in Hongkong zu seiner Linientour Richtung des zu den New Territories zählenden Stadtteils Tai Po. Die Strecke führt durch den Lion Rock Tunnel, wo sich seltsames ereignet. Plötzlich wird es still und es sind alle Menschen bis auf die 17 Insassen des Busses verschwunden. Auch mit dem Handy ist niemand erreichbar und Internetseiten werden ab diesem mysteriösen Zeitpunkt nicht mehr aktualisiert. Sind alle anderen tot oder sind es die Fahrgäste selbst? Die menschenleeren Straßen der Trabantenstadt Tai Po wirken sehr unheimlich und es werden auch noch erschreckendere Sachen passieren. Die Fahrgäste samt Busfahrer könnten unterschiedlicher nicht sein – mit typisch eher fürs japanische Kino völlig überzeichneten Charakteren. Entsprechend könnte man diesen Film zwischen Horror, Mystery und Comedy verorten, gleichwohl werden Fragen der Moral und Zivilisation verhandelt und es lassen sich allgemeine Gesellschaftskritik als auch politische Kritik im Speziellen hineindeuten. Japan, das hierbei auch eine Rolle spielt, könnte nicht nur für Thematiken rund um Fukushima stehen, sondern auch für die Vergangenheit (Tai Po war im Zweiten Weltkrieg Hauptquartier des japanischen Oberkommandanten). Dann ist da ja auch noch die 4. Dimension und David Bowies Major Tom. Mit anderen Worten, hierbei handelt es sich um eine kunterbunte Mischung, die man nicht nur eindimensional deuten sollte und kann. Bestens geeignet für Liebhaber durchgeknallter Asia-Filme, zu denen bestens diese Zeilen passen: „Here am I sitting in a tin can, far above the world.”


Official Site (FB)
Trailer