Großbritannien / USA, 2019
Regie: Armando Iannucci
Darsteller: Aneurin Barnard, Peter Capaldi, Morfydd Clark, Daisy May Cooper, Rosalind Eleazar, Hugh Laurie, Dev Patel, Tilda Swinton, Ben Whishaw

Der kleine David wächst als Halbwaise mit seiner jungen Mutter und der fürsorglichen Haushälterin Clara Peggotty auf. Alles ändert sich als seine Mutter wieder heiratet. Noch schlimmer wird es, als seine Mutter stirbt. Sobald sich alles wieder zum Guten entwickeln zu scheint, kommen wieder neue Tiefschläge. Und nicht nur für David, sondern für alle halbwegs sympathischen Protagonisten.
Die Werke von Charles Dickens sind zumeist geprägt von sozialen Missständen im viktorianischen England. Der als Vorlage dienende autobiographisch geprägte Roman wurde hier allerdings nicht als kitschiges Sozialdrama umgesetzt, sondern als äußerst skurrile Komödie. Klar wurde der Wälzer auch ansonsten nicht 1:1 umgesetzt und vieles der sehr verzweigten und umfangreichen Handlung weggelassen oder umgeschrieben. Herausgekommen ist jedenfalls ein sehr unterhaltsamer Film, der vor allem bildlich äußerst phantasievoll ist und nicht besser sein könnte, wenn es um bizarre Charaktere geht. Die Sozialkritik ist hierbei nicht so vordergründig, es wird aber eindeutig bei der Besetzung ein Schwerpunkt darauf gelegt, die heutige multikulturelle Gesellschaft zu zeigen. Das mag bei dem historischen Kontext der Vorlage etwas irritieren, aber dies ist auch ein Statement, dass hier nicht nur auf oberflächliche Unterhaltung Wert gelegt wird, auch wenn alles sehr mainstreamig umgesetzt scheint. Sehr charmant und dann auch mehr als nur eine amüsante Komödie mit exzentrischem Humor.

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