Es regnet und regnet und regnet. Sehr kühl weht der Wind und irgendwie ist der Sommer abhanden gekommen. Der hitzige Anfang ist inzwischen nur noch eine ferne Erinnerung. Viele werden sicher froh über diesen Wetterwechsel ins Nasse und Kalte sein und in anderen Gegenden wäre man es mit Sicherheit.
Aber mir persönlich fehlt der nicht mehr anwesende Sommer doch sehr. Ums Gießen muss ich mich derzeit zwar nicht mehr kümmern – es ist im Gegenteil für die Pflanzen teilweise schon wieder zu viel Wasser, was da alles herunterkommt und mit der Nässe auch ein zu viel an Schnecken. Mir kommt da das grandiose Debüt von Karen Duve in den Sinn: „Regenroman”. Schnecken, Schrecken und keine schönen Assoziationen.
Der Pool ist abgedeckt und wartet sicher ebenso wie ich auf die Zeit, wo wir uns wieder vereinigen können. Heimlich hege ich Gedanken des Fremdgehens – bei der Kühle schien mir mitunter ein Wannenbad sehr verlockend. Bisher habe ich diesem Verlangen widerstanden. Andere Gelegenheiten zum (meiner Meinung nach berechtigtem) Fremdgehen gab es ja leider nicht. Noch kein einziges Mal habe ich meine beliebten auswärtigen Badeziele aufgesucht. Ein einziger Besuch an der Ostsee bot nur Kühle und dann sehr viel Regen.
Gab es wirklich schon ganz viel Sonne in diesem Sommer? Meine zunehmend verblassenden Erinnerungen werden jedoch sofort manifestiert, wenn ich mir Mortimer ansehe:
Das ist eigentlich ein schwarzer(!) Kater. Und er liebt es in der Sonne zu liegen, was zweifellos an seiner Fellfarbe zu erkennen ist. Noch mehr Sonne – und er wäre wohl orange oder sogar beige. Aber nur, weil ein Kater derzeit nicht mehr schwarz ist, würde ich dennoch wieder mehr Sonne, Sommer befürworten. Es muss ja nicht so heiß sein und es kann ja gern ab und zu mal regnen.
Nun ja, illusorische Wünsche in Zeiten der Klimakatastrophe.
Glüht Mortimer etwa noch nach? Dann war er definitiv zu lange in der Sonne.
Leider nicht. Denn jetzt, wo man fast schon wieder die Heizung anstellen könnte, wäre das sehr praktisch zum Wärmen. Oder ich könnte auch einfach Morpheus daneben stellen, wenn er wieder klatschnass von draußen kommt und getrocknet werden möchte.