In den letzten Tagen gab es höchstens vormittags, wenn ich arbeiten musste, ein paar Sonnenstrahlen. Kaum hatte man Zeit, um rauszugehen, war es grau, kalt und regnerisch. Da habe ich keine große Lust, mich in irgend einer Weise, draußen zu betätigen. Die Sehnsucht nach Sonne und Wärme wächst jedoch um so mehr. Vor Corona habe ich im Frühjahr immer eine kleine Reise in den Süden unternommen und dort meist schon etwas vorgezogenen Sommer gehabt.
In jetzigen Zeiten habe ich versucht, dies z. B. mit entsprechenden Gerichten auf dem Teller zu kompensieren. So richtig ist das inzwischen auch kein Ersatz mehr. Zu Verreisen oder eine Reise zu planen wäre zwar derzeit und zuvor auch teilweise möglich, aber dann eben auch mit entsprechenden Einschränkungen und Risiken, bei denen ich dann lieber verzichte. Entweder voll und ganz oder gar nicht. Was bleibt? So ziemlich gar nichts. Wenn es dann aber hier auch wieder zumindest wärmer wird, es gar wieder richtig warm oder wahrscheinlich klimakrisenbedingt richtig heiß wird, dann sollte man dafür gerüstet sein.
Im letzten Sommer habe ich meine Sandalen schon ziemlich abgelatscht. Viele schöne Sonnen-Sommer-Zeiten haben sie mich über einige Jahre begleitet, aber sie dürften wohl auch mit professioneller Hilfe nicht mehr den diesjährigen Sommer komplett überstehen. Also habe ich mir heute neue Sandalen bestellt. Sehr wahrscheinlich werde ich sie nach dem Erhalt sofort tragen. Also inhäusig statt Fellpuschen und auch nicht nur, um sie schon etwas einzulaufen, sondern vor allem, um etwas zu haben, dass an die schönen Zeiten erinnert. Als es normal war, nicht nur seinen Füßen Freiraum zu gewähren. Wie selbstverständlich das alles war, obwohl ich auch schon andere Zeiten in meinem Leben erlebt habe und ich den Status-quo zuvor als alles andere als optimal gesehen habe. Mit etwas mehr Kompetenz hätte man in diesen Zeiten (der Coronavirus ist zweifellos Fakt) schon so viel weiter sein können, um ein Stück näher daran zu sein, dass man mit Sandalen weitaus mehr als Schuhwerk verbindet.