… fangen sie an zu spinnen.

Als ich vor kurzem meine Plattenlieferung bekam, wurde mir eine sehr amüsante Geschichte erzählt. Auslöser war eine Spinne über meinem Klingelschild. Die Vorbesitzer des RL-Gruselkabinetts hatten dort einen Tourisouvenir-Dekostein an der Hauswand angebracht, der so fest befestigt ist, dass er nur mit Herausmeißeln entfernt werden könnte. Bequem Praktisch veranlagt wie ich bin, habe ich erst einmal eine dicke Spinne (das ist so die Deko, die ich vorrätig habe) darüber platziert. Mein Besucher hat eine latente Spinnenphobie und meinte, dass andere Bandmitglieder hier nun schon bei einem Besuch gescheitert wären. Erst jetzt habe ich erfahren, unter welchen Qualen das Wohnzimmerkonzert erfolgte, weil sich dieses an meinen Wänden befindet. Aber mein Besucher war da ganz tapfer. Viel mehr Schrecken musste er andernorts bewältigen. Dort hatte er einen Schlafplatz in einem Hochbett über gestapelten Terrarien mit Vogelspinnen – er zog eine unbequemere Schlafmöglichkeit vor. Der Vogelspinnenhalter hatte jedoch ursprünglich auch eine ausgeprägte Spinnenphobie. Diese beschloss er aber aktiv zu bekämpfen. Und zwar nachdem er im Wartezimmer eines Arztes die Brigitte las! Dort wurde nämlich in einem Artikel mitgeteilt, dass man im Angesicht des Todes mit seinen Urängsten konfrontiert wird. Mit der Angst vor Spinnen wollte er aber nicht sterben.