Es ist sehr komfortabel in einer Großstadt zu leben, weil man meist jederzeit spontan etwas unternehmen kann. Manches ergibt zwar einen netten Abend, ist aber nicht unbedingt erwähnenswert. (An dieser Stelle können die Leser des Gruselkabinetts mal dankbar sein, dass ich nicht alles blogge.) Andererseits entdeckt man so oftmals viel Neues, dass einen länger erfreut an diese Abende zurück denken lässt. Die Pickers gehören dazu. Beim ersten kurzen Reinhören vorab war ich etwas erstaunt, dass Franz Ferdinand nun komplett deutsche Songs singen, aber da steckt bei dieser Band musikalisch noch einiges mehr drin – bis hin zu den frühen Beatles. Ganz zu Anfang des Konzerts wirkten die Jungs etwas unterkühlt und lustlos. O.K., kann man ja verstehen – die sehr kleine Location war nicht mal richtig voll und die Massen von kreischenden Teens fehlten vollkommen. Mit dem Opener „Ich will nicht mehr jung sein” wurde auch gleich klar, dass das wohl eigentliche Zielpublikum mehrheitlich nicht so vertreten war. Nun ja, die Jungs werden irgendwann auch nicht mehr jung sein, aber es bleibt ihnen zu wünschen übrig, sich dann noch jung zu fühlen. Nichtsdestotrotz wurde sich sehr schnell warm gespielt. und die straßenmusikerprobte Band legte richtig los. Könnte sehr gut sein, dass sie irgendwann oder sehr bald richtig groß rauskommen – das Zeug dazu hätten die Pickers –, dann würde ich die Konzerte allerdings den kreischenden Teens überlassen.