„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”, meinte Gorbatschow und irrte. Denn manchmal hält das Leben für Zuspätgekommene eine erneute Gelegenheit bereit und so gab es zum sehr schnell ausverkauften Konzert von Interpol noch ein Zusatzkonzert am folgenden Tag. War also nicht so schlimm, wenn man sich nicht rechtzeitig Tickets besorgt hatte, allerdings durfte man beim Zusatzkonzert auch nicht allzu sehr rumtrödeln, da das dann schließlich ebenfalls ausverkauft war. Wenn eine Band gerade erst einen Tag vorher in gleicher Location gespielt hat, dann befürchtet man doch etwas, dass da einen Tag später vielleicht die Luft etwas draußen ist. Solche Gedanken waren jedoch vollkommen unbegründet. Laut Doppel-Konzertbesuchern soll der zweite Gig sogar weitaus besser gewesen sein. Mit so viel sichtbaren Spaß bei der Sache hatte ich Interpol bisher nie erlebt, sonst ging es ja immer sehr cool zu. Die sonstige Distanziertheit von Paul Banks war diesmal etwas verloren gegangen, ebenso wie Jackett und stylische Frisur. Bassisten sind zuvor ja auch einige abhanden gekommen. Aber ansonsten gab es keine Defizite, sondern im Gegenteil einen Gewinn an düsternen Hörgenuss.