Endlich hatte ich mal Gelegenheit, die aus Russland stammende, nun aber im Exil in den USA lebende experimentelle Band IC3PEAK live zu erleben. Die aus diversen Genren bestehende Musik von Nastya Kreslina und Nikolay Kostylev begleitet mich schon einige Jahre, aber vor allem ihre künstlerischen Videos voll dunkler Ästhetik haben es mir besonders angetan.
Beim Publikum – das anscheinend nicht überwiegend osteuropäisch war – fiel auf, dass es so einige Mütter mit Töchtern gab. Ansonsten waren die meisten Besuchenden zwischen Mitte zwanzig und Anfang dreißig und hatten vielfach entsprechend der Band ein relativ extravagantes Outfit. Es herrschte eine sehr freundliche Atmosphäre und der Freude über den Auftritt wurde frenetisch nachgegeben. (Kreischen wie bei den Beatles!) Und bei den ruhigeren Songs gab es sogar echte Feuerzeuge!!!
Vorab gab es einen kurzen Auftritt von Kin Amor – ein droniges 1-Mann-Projekt, das gar nicht so schlecht war. Aber alle fieberten natürlich dem Auftritt von IC3PEAK entgegen. Als dann der erste Song „Плак-Плак” („Weinen-weinen”) dargeboten wurde, musste ich vor Rührung tatsächlich heulen. Nach knapp zwei Stunden verließen die beiden die Bühne, um dann recht bald mit Engelsflügeln zurückzukehren. Es folgte ein sehr ergreifender Part nur mit dem engelsgleichen Gesang von Nastya Kreslina, begleitet von Nikolay Kostylev mit einer Akustikgitarre. Danach ging es ebenfalls beflügelt wieder etwas dynamischer zur Sache, bevor ohne Flügel noch einmal alles gegeben wurde.

Hach …
Seufz …
Nochmal Hach.

Zum vollkommenen Glück fehlte nur die neue LP auf dem Merchstand, die immer noch nicht erhältlich ist. Aber ach was – das Konzert war auch so der Himmel auf Erden.