Frankreich / Polen, 2025
Regie: Julia Kowalski
Darsteller: Jean-Baptiste Durand, Roxane Mesquida, Raphaël Thiéry, Maria Wróbel

Die junge Nawojka mit polnischen Wurzeln lebt in einem kleinen Dorf in Frankreich. Hier wird viel Wert auf Tradition gelegt. Die dortige polnische Community, speziell aber auch ihre Familie samt Vater und Brüdern, als auch allgemein das dörfliche Umfeld bestimmt ihr Leben und lässt keinen individuellen Freiraum zu. Als die zuvor in der Fremde lebende Nachbarstochter Sandra auftaucht, die frei von allen Konventionen ist, ändert sich einiges. Mysteriöses geschieht und es gibt hierzu familiäre Verbindungen.
Das oft recht spröde, aber nicht minder packend inszenierte Folkhorror-Drama bietet neben einer hervorragenden Hauptdarstellerin eine gut umgesetzte Metapher für die Schwierigkeiten einer Heranwachsenden in einem engstirnigen, patriarchalisch geprägten und unterdrückendem Umfeld. Es gibt mitunter sehr brutale Szenen mit Tieren, die als Spiegel für die psychische und physische Gewalt stehen, die Nawojka selbst erleidet. Das ist mehr Drama als Horror. Die wahre Monstrosität liegt nicht in übernatürlichen Kräften, sondern in der grausamen Realität des menschlichen oder vielmehr männlichen Handelns.

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