Es ist bitter, wenn man sieht wie ein Freund, dem mal man sehr nahe stand, sich selbst zugrunde richtet. Schon seit Jahrzehnten austherapiert und deswegen frühberentet, folgen nun die physischen Konsequenzen seines selbstzerstörerischen Verhaltens, was selbst als Optimum an Freiheit gefeiert wurde.
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Vorsicht,
bissige Blogggerin! Inquisition
Katakomben
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Gehenna
[…] Dieser Freund ist nun von seinem hiesigen Leid erlöst worden. Nach anderthalb Wochen im Krankenhaus wurde er auf die Intensivstation verlegt, dann folgte das künstliche Koma und inzwischen ist er gestorben. Es war absehbar und trotzdem ist es bitter. Menschen mit psychischen Problemen, die als austherapiert eingestuft werden, haben keine Chance, auch wenn sich die Therapiemöglichkeiten erweitert haben. Das eigene Wollen ist noch eine ganz andere Frage, aber krankheitsbedingt nur schwer möglich. Und so lebte er sein Leben, wie er es für richtig hielt bzw. versuchte aus seiner Situation heraus, dem Leben mit selbstzerstörerischen Mitteln möglichst viel positive Erlebnisse abzutrotzen. Wir hatten schon länger keinen engeren Kontakt mehr. Es gab zu vieles, das uns voneinander entfernte bzw. auch nie eine wirkliche Verbundenheit ermöglichte. Es ist schwer einschätzbar, inwieweit dies allein durch seine Erkrankung oder doch zumindest zu einem Teil durch persönliche Charaktereigenschaften bedingt war. Aber abgebrochen war der Kontakt nie. Es gab immer wieder Chatgespräche oder Telefonate. Und so telefonierten wir auch kurz vor dem künstlichen Koma miteinander. Meine Hilflosigkeit ist wohl in Nichts zu vergleichen zu seiner, wenn es um sein Leben ging. Und so ist es tröstlich, dass er ohne Schmerzen und friedlich diese Welt verlassen hat und von all seinen Leiden erlöst wurde. […]