Großbritannien / USA, 2024
Regie: Rose Glass
Darsteller: Dave Franco, Ed Harris, Jena Malone, Katy M. O’Brian, Kristen Stewart
(Den Anfang habe ich leider verpasst, denn es gab schon wieder innerhalb kurzer Zeit eine Streckensperrung wegen spielender Kinder auf/an den Gleisen. Jemand meinte, dass in diesem Fall das kompromisslose Durchfahren doch ein guter Start für die Fantasy Filmfest Nights gewesen wären … Aber ich bin ja doch eher kinderfreundlich und nicht so die Splatterfreundin. Nervt natürlich trotzdem – vor allem, wenn es gleich am nächsten Tag das nächste Desaster gab und zwei Tage alle S-Bahn-Strecken rings um den Hauptbahnhof gesperrt waren. Von anderen Besuchenden habe ich erfahren, dass ich zumindest wohl genau richtig kam, als die Handlung des Films begann – zuvor wurden die einzelnen Charaktere vorgestellt. Das wäre sicher auch interessant gewesen, aber ist noch halbwegs verzichtbar. Aber nun zum Film.)
Jackie stammt aus ländlicher Gegend in Oklahoma und ist trampend nach Las Vegas zu einem Bodybuilder-Content unterwegs. In einem Kaff in New Mexico legt sie einen Stopp zum Geldverdienen ein. Nebenbei will sie auch weiter trainieren und landet in einem Fitness-Studio, in dem Lou mehr als missmutig jobbt. Der Laden gehört Lous kriminellen und die Kleinstadt beherrschenden Vater. Und ausgerechnet bei diesem fängt Jackie ihren Job an. So schnell, wie die beiden Frauen zueinander finden, so schnell entwickeln sich auch todbringende Abgründe, in die die beiden hineingeraten. Maßgeblich getragen von dem familiären Background von Lou, aber auch durch Steroide und Missverständnisse in ihrer Beziehung.
1989 spielt sich dies alles ab, als Bodybuilding noch einen ganz anderen Status hatte und lesbische Beziehungen im kleinstädtischen Umfeld problematisch waren – was heutzutage ja leider teilweise wieder zunimmt. Die doch recht originelle Geschichte, die hier erzählt wird, ist auf jeden Fall sehr stimmig umgesetzt und gekonnt werden auch surreale Szenen eingebaut. Die Hauptdarstellenden sind top. Es wird sich auch nicht gescheut, Sex und Brutalität sehr explizit zu zeigen – aber niveauvoill. So ist das vielleicht eher Hardcore, aber mit Anspruch und feministisch. Sehr sehenswert ist dieser Film definitiv.