Ein Hafen ist nicht immer das, was die Gedanken in die Ferne schweifen lässt. Und es gibt dort auch nicht immer den Geschmack von Freiheit auf den Lippen, zu dem man ansonsten nicht mal salzige Seeluft braucht, wenn der Hafen nur groß genug ist. Das noch im Gruselkabinett zu hörende tief tönende Tuten der Schiffe ist zu anderen Zeiten ein Gruß ans Meer und die Unendlichkeit. Ab heute jedoch ist all das wieder für ein Wochenende etwas, dass es zu meiden gilt, wenn man diesen Sehnsuchtsort erhalten will, denn ein Menschenmeer kann niemals das Gefühl von Weite evozieren, wie es ohne Weiteres ein einzelnes Schiff schaffen kann, auch wenn diese schon lange eher elbabwärts zu finden sind und nicht an den Landungsbrücken. Trotzdem fühlt es sich zu anderen Zeiten wie ein richtiger Hafen an – wohl auch, weil sich das Heutige mit Bildern des Vergangenen zu einer Einheit vermischt. Derzeit, wenn wieder der Hafengeburtstag stattfindet, lockt mich nichts dorthin. Dennoch gibt es kein Entkommen, wenn einem selbst hier (das Gruselkabinett ist alles andere als nahe am Wasser gebaut) ein endlos lautes Dröhnen eines „Happy Birthday” vom Hafen entgegen schwappt.