Es ist sicher nicht sehr förderlich für die noch recht angeschlagene Physis, wenn man noch recht wacklig auf den Beinen ist, ein Konzert zu besuchen. Unbestuhlt, versteht sich. Und ich habe es überlebt. Es ist deweiteren bestimmt auch nicht gut, wenn man sich bei eben diesem Konzert direkt vor die Lautsprecher stellt. Vor allem, wenn man weiß, dass es sich um eine Band handelt, die zwar auch die leisen Töne, vor allen Dingen aber die sehr lauten Töne sehr gut beherrscht. Gespannt harrte ich, welches Trommelfell zuerst zerstört werden würde. Eines von den malträtierten Trommeln auf der Bühne oder eines im eigenen Ohr. Und ich habe es überlebt. Und dann, dann war das ja nicht irgendein Konzert, sondern von XIU XIU. Und da steht das Erleben im Vordergrund. Immer und immer wieder das Erstaunen, mit welch einer Präzision diese kakophonisch anmutende Sammlung von Tönen zueinander gefügt werden. Die Lieder höchstens ansatzweise wie auf den Alben klingen, man sie aber trotzdem sofort wieder erkennt. Wie Jamie Stewart alles gibt, sein Innerstes nach außen kehrt, so dass man nicht zu sagen vermag, ob sich Tränen mit dem Schweiß vermischen. Ein sehr intensives Konzert. Und ich habe es erlebt.