USA, 2019
Regie: Keith Thomas
Darsteller: Lynn Cohen, Dave Davis, Malky Goldman, Menashe Lustig, Fred Melamed

Yakov hat sich von seiner chaddistischen Gemeinde abgewendet und versucht auf eigenen Beinen zu stehen. Das Leben des jungen Mannes ist allerdings alles andere als einfach. Große Unsicherheiten und ebenso große Geldprobleme bereiten ihm Sorgen. In finanzieller Bedrängnis lässt er sich auf einen Job für einen verstorbenen Gläubigen ein und übernimmt gegen Bezahlung die traditionelle Totenwache. Allein mit dem Toten und dessen dementer Witwe muss er fünf Stunden überstehen. Und diese fünf Stunden haben es in sich …
Ohne auf allzu platte Schockeffekte zu setzen wird hier mehr klassische Gruselatmosphäre eingesetzt. Im Gegensatz zu The Babadook steht die Darstellung des Unheimlichen nicht so sehr im Mittelpunkt, sondern mehr das, für was es symbolisch steht. Es wird deutlich wie wichtig und schwierig die Verarbeitung von traumatischer Vergangenheit und Schuldgefühlen ist. Auch über Generationen hinweg. Neben gruseliger Unterhaltung werden Einblicke in ultraorthodoxe jüdische Riten – der Gebrauch von Tefillin (Gebetsriemen) ist in Filmen doch recht selten zu sehen – und Vorstellungen gezeigt, was diesen doch eher konventionellen Gruselfilm halbwegs interessant macht. Weitaus interessanter wäre es gewesen, wenn man sich noch intensiver mit den Themen Schuld und Trauma beschäftigt hätte – so liegt der Schwerpunkt mehr auf Unterhaltung und weniger auf Anspruch. Für einen Debütfilm aber dennoch sehr sehenswert. Und schließlich bekommt man auch nicht alle Tage einen Horrorfilm mit jüdisch-religiösem Kontext zu sehen.

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