Meist ist ein Fenster geöffnet, frische Kühle breitet sich aus und keine Lampe findet Verwendung. Auch an grauen Tagen, die es hier zur Genüge gibt, fällt für mich ausreichend Licht durch die großen Fenster, die mitten in der Stadt einen Blick in eine grüne Wildnis erlauben. Manchmal sieht man dort auch einen Falken, dessen Anwesenheit die anderen Vögel laut warnend verkünden. Wenn dann doch die Sonne zu sehr scheint, versetzt eine Jalousie das Zimmer in einen Dämmerzustand.
Ganz anders sieht es bei einer Kollegin aus. Neonröhren sorgen für gnadenlose Helle und die Heizung für nicht minder gnadenlose stickig-warme Luft. Trotzdem ist ihr meist kalt und selten sieht man sie ohne Strickjacke. So auch heute. Mit einem Blick auf meine kurzärmelige Bekleidung meinte sie, dass es heute doch recht frisch sei. „Nö”, meinte ich nur. „Ach”, seufzte sie, „mit dir kann man aber auch gar nicht über das Wetter reden und aus deinem Zimmer weht es auch schon wieder so kalt herüber.”