Wenn sich dort nicht ständig auf der Bühne der Schweiß abgewischt worden wäre und alle um mich herum sich nicht Luft zugefächelt hätten, dann hätte ich gedacht, dass ich zu selten zu Konzerten gehe und ich die dort oft herrschende Atmosphäre einfach nicht mehr gewohnt bin. Aber so war es einfach ein sehr heißes Konzert von CocoRosie und das nicht nur die Temperaturen betreffend. Es stört mich ja überhaupt nicht, dass bei den beiden Casady-Schwestern zunehmend Hip-Hop-Elemente anzutreffen sind. Eher, dass das Publikum immer jünger (man kommt sich da so alt vor, auch wenn es vereinzelt Besucher gab, die deutlich älter als ich waren) und vor allem „normaler” wird. Irgendwie passt das nicht zu dieser verzaubernd-verschrobenen Musik. Egal – man schaut bei Konzerten ja doch eher zu dem, was auf der Bühne passiert, weniger zu dem, was sich vor der Bühne abspielt. Und was dort CocoRosie boten, war soundso jegliche Widrigkeiten wert. Das letzte Album von CocoRosie, „The Adventures of Ghosthorse and Stillborn”, kann man übrigens hier komplett anhören.