Jeden Monat haben wir ein Video-Meeting mit den chinesischen Kollegen, das für eine Stunde angesetzt ist, die meist auch komplett oder auch mehr in Anspruch genommen wird. Eigentlich war das zum gegenseitigen Austausch gedacht, aber größtenteils fragen die chinesischen Kollegen nur, was wir so alles gemacht haben und was davon für sie brauchbar wäre. Etwas Smalltalk ist natürlich auch noch dabei. Und eigentlich sprechen die meiste Zeit nur meine Chefin und eine chinesische Kollegin. Von deutscher Seite gibt es da und dort noch eine Beteiligung, wenn es um Detailfragen geht. Bei den beteiligten chinesischen Kollegen kommen ab und zu von einer anderen Kollegin ein paar Statements, die wohl vorab auswendig gelernt wurden – zu Nachfragen bzw. einem freien Gespräch reichen die Englischkenntnisse meist kaum aus. Beim Rest reicht es eigentlich nur zu ein paar Floskeln. Tja, und nun ist die einzig kompetente und flüssig Englisch sprechende Chinesin weg. (Ich habe sie ja auch mal persönlich kennengelernt und als Fellmonsterliebende haben wir uns gleich gut verstanden.) Die monatlichen Meetings fand ich ja vorher schon etwas überflüssig (man kann ja auch nicht einmal nebenbei arbeiten, weil Video). Jetzt dürfte das noch unkonstruktiver werden.

Eine Tochterfirma hatte vor ein paar Jahren einen gemeinsamen Messestand mit einer externen Firma in den USA, den ich gestaltet habe. Die US-Firma hat dann noch einmal für einen eigenen Messestand meine Dienste in Anspruch genommen. Wie man ja weiß, gibt es keine Grafiker in den USA. Und so wollten sie nun wieder einen neuen Messestand und wendeten sich direkt an mich. So einfach geht das alles jedoch nicht, weil dies ja über die Tochterfirma abgerechnet wird (eigentlich ja nur eine Weiterrechnung der Kosten). Und so war man da an entsprechender Stelle etwas angepisst, weil man nicht wegen des neuen Projekts kontaktiert wurde, sondern ganz simpel den direkten Weg gewählt hatte. Also musste das erst einmal geklärt werden.

Hm ja, ich langweile mich ganz gewiss nicht bei meiner Arbeit und ich mache das, was ich mache, nach wie vor sehr gern. Ich würde das aber lieber effizienter machen. Auf alles Überflüssige, wie Nonsens-Meetings oder Kompetenzstreitigkeiten kann ich gern verzichten.