Eigentlich wollte ich am Sonntag mindestens einen kleinen Waldspaziergang machen und etwas nach Pilzen schauen. Eigentlich. Ich wollte dann aber auch noch einiges in Haus und Garten erledigen. Letztendlich habe ich aber nur das Allernotwendigste gemacht, denn nach einer weiteren sehr anstrengenden Arbeitswoche war ich einfach nur platt.
Heute sollte es am späten Nachmittag regnen, aber dann schien doch die Sonne und ich bin nach der Arbeit kurzentschlossen auf dem Heimweg in den Wald gegangen. Lange war ich dort jedoch nicht. Nach ca. einer Dreiviertelstunde reichte es mir. Bzw. reichte mir meine Beute. Exakt 4 Kilogramm Steinpilze und Maronen wurden es und damit war mehr als genug für das heutige Abendmahl vorhanden. Und schon weiß man wohltuend wieder sehr genau, dass sich das naturnahe Wohnen am Rande einer Großstadt trotz aller Widrigkeiten der Verkehrsanbindung durchaus lohnt.
Es gibt durchaus Pilze, nach deren Genuss tatsächlich Feierabend ist.
Oder eine Reise in andere Welten. Oder ein Reise-Abo zum keramischen Gott in der Nasszelle. Wenn man sich etwas auskennt, kann man nach Ersterem suchen – wenn man dies will –, das Zweitere kann man mit etwas Kenntnis vermeiden. Aber das Resultat für einen tatsächlichen Feierabend ist sehr unwahrscheinlich, bei den Pilzen in unseren Breiten. Das klappt nur, wenn man sich überhaupt nicht auskennt. Aber eigentlich ist es beim Pilzesammeln ganz einfach. Es gibt zwar viele Pilze, die essbar sind, aber nicht so schmackhaft. Solche kann man zwar verwenden, aber man kann auch auf sie verzichten. Und sich nur auf die guten Speisepilze beim Sammeln konzentrieren. Das sind vornehmlich Röhrlinge wie Steinpilze oder Maronen. Verwechslungen gibt es dann da eigentlich nur beim Bitterröhrling, der nicht tödlich ist, aber jedes Pilzgericht unbekömmlich macht. Mit etwas Kenntnis von Pilzen und deren örtlichen Vorkommen ist dann eben auch einfach so nach Feierabend ein leckeres Pilzgericht möglich, das man unbeschwert genießen kann.