USA, 2018
Regie: Nicolas Pesce
Darsteller: Christopher Abbott, Laia Costa, Marin Ireland, Wendell Pierce, Mia Wasikowska

Das Spielfilmdebüt von Nicolas Pesce The Eyes of My Mother fand ich sehr ansprechend und war deshalb vorab schon sehr gespannt auf sein zweites Werk. Stilistisch schlägt der Regisseur hier jedoch vollkommen andere Pfade ein, aber gleichfalls werden hier auf mitunter gar nicht angenehme Weise die Abgründe von Menschen gezeigt. Dass mit jungen Vater Reed einiges nicht stimmt, bekommt man gleich in der Anfangsszene mit. Schließlich macht er sich daran, die Umsetzung seiner dunklen Phantasien aufs Genauste zu planen. Die Realität sieht dann wiederum ganz anders aus, als er auf einen Menschen mit einer mindestens ebenso abgründigen Psyche trifft und ein Wechselspiel der Macht beginnt. Anfangs entwickelt sich dieser psychosexuelle Horrorfilm, der mit bösem Humor gespickt ist, etwas schleppend, um dann allerdings immer mehr in jeglicher Richtung loszulegen. Vom Stil her hat dieser Film starke Reminiszenzen an die 70er Giallo-Filme, die Filmmusik stammte vielfach auch von dort, so dass es hier Bild und Ton stark im Vordergrund stehen. So überzeugend wie die Neo-Giallos von Hélène Cattet und Bruno Forzani ist das zwar nicht und der Erstling vollkommen anderer Art ist um vieles stärker, aber es ist trotzdem interessant genug, um neugierig auf den neuen Film „Grudge” zu sein, der erst nächstes Jahr herauskommt.