Die Krokodile von heute sind keine Krokodile mehr. Wo sind die guten alten Abenteurer, die euch winzige Fahrräder und hübsche Eiszapfen in die Nasenlöcher hängten. Je nach der Fingerfertigkeit machen sich die Läufer an den vier Kardinalspunkten Komplimente. Damals: Welch Vergnügen, sich in der Haltung anmutiger Zwanglosigkeit auf diese angenehmen Flüsse zu stützen – sie waren mit Pfeffer und Tauben bestreut. Es gibt keine echten Vögel mehr. Die auf dem abendlichen Heimwegen straff gespannten Stricke bringen niemand zu Fall, aber bei jedem falschen Hindernis zeichnet ein Lächeln mehr und mehr blaue Ringe unter die Augen der Seiltänzer. Der Staub riecht nach Blitz. Früher trugen die guten alten Fische schöne rote Schuhe an den Flossen. Es gibt keine echten Wasserfahrräder mehr, keine Mikroskopie, keine Bakteriologie, Ehrenwort: Die Krokodile von heute sind keine Krokodile mehr.

Max Ernst / Paul Eluard: Die Unglücksfälle der Unsterblichen