Zumindest wenn es nach den verbliebenen Zucchinipflanzen bei mir im Garten geht. Zwar nicht mehr ganz so üppig, aber Knospe um Knospe erblüht nach wie vor und Früchte reifen heran. Eigentlich dachten wir, dass wir den wirklich allerletzten Zucchiniiblüten-Risotto dieses Jahr schon gegessen hätten, aber die Pflanzen, die nun als alleinige Herrscher der Hochbeete ohne Tomaten reichlich Platz haben, sind anderer Meinung. Dabei habe ich jetzt eigentlich Lust auf herbstliche Gerichte. Endlich gibt es wieder Kürbisse in großer Auswahl und die Vorfreude auf einen Topf mit geschmorten Kohl lässt das kleine Monster schon kaum noch schlafen. Und überhaupt – bekommen die Zucchini gar nichts mit von dem, was so um sie herum geschieht? Weitaus kühlere Temperaturen, kaum vorhandene und nicht mehr wärmende Sonnenstrahlen, morgendlich wallende Nebel und ringsum fallen die Blätter von den Bäumen. Vielleicht sollte ich den Zucchini mal von einem kleinen Erlebnis erzählen, das mich selbst erschrocken hat. Da sah ich nämlich kürzlich am Straßenrand tatsächlich ein Schneeräumfahrzeug. Aber wahrscheinlich werden sie stoisch einfach weiter blühen. Womöglich spekulieren sie gar darauf, dass ein Zucchiniiblüten-Risotto mit ins Weihnachtsmenü aufgenommen wird. Oder wenn ich sie daran erinnere, dass sie auch als Sommer-Kürbis bezeichnet werden, wird mir nur eine weitere Knospe wie ein Mittelfinger entgegengestreckt.

2021.10.12, 19:38 - C. Araxe
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