Gestern war ich in einer der hiesigen Filialen des italienischen Großmarktes Andronaco. Normalerweise mache ich dort meist zweimal im Jahr einen Großeinkauf. Dieses Jahr war ich umzugs- und coronabedingt noch kein einziges Mal da, entsprechend umfangreich war die Einkaufsliste. Die ist üblicherweise schon nicht kurz und es kommt natürlich immer noch dies und das dazu. Aber bei so einem langen Entzug war schon vorher klar, dass es diesmal noch viel, viel mehr wird. Es ist schon erstaunlich, was vier Hände bzw. Schultern alles so wegschleppen können. (Ich mag mir gar nicht vorstellen, was dabei herauskommen würde, wenn ich ein Auto nutzen würde.) Ein paar Freunden habe ich ein Foto von der Beute gesendet. „Das sieht nach Orgie aus!”, wurde kommentiert. Oder: „Hatten die dort kein Toilettenpapier?” Doch haben sie, aber das interessiert mich nicht. Und auch wenn es nach einem typischen Corona-Hamstereinkauf aussieht (ist halt auch viel Pasta dabei), so bin ich nur den Fragen auf der Homepage von Andronaco nachgegangen: „Möchten Sie original italienisch kochen und suchen dafür typische Zutaten? Oder möchten Sie Ihre Vorräte durch hochwertige Grundnahrungsmittel und erlesene Köstlichkeiten ergänzen?” Auch wenn das bei mir in der Tat jedes Mal massiv ausartet, so wurde auch stets alles verbraucht. Trotz beachtlichem Umfang habe ich diesmal an frischen Sachen sogar einiges nicht bekommen. Kein Cavolo Nero (Schwarzkohl) für die beste Resteverwertung von altem Ciabatta als Ribollita. Aber diesen einfachen als auch überaus schmackhaften Gemüseeintopf habe ich inzwischen auch schon mit alternativen Zutaten (Grünkohl eignet sich geschmacklich weniger, besser sind Kohlrabiblätter) gekocht. Der dort vorhandene Friarelli (Stängelkohl) lud nicht zur Mitnahme ein. Wirklich überzeugende Alternativen kenne ich hierzu keine – versuchsweise habe ich mal eine Konserve bzw. Glas und Tiefkühlware mitgenommen, werde aber wohl enttäuscht werden. Keine frischen San-Marzano-Tomaten. Keine Tropea-Zwiebeln. Kein Castelfranco (Blattsalat, geschmacklich mit nur einem Hauch von Radicchio). Aber immerhin Zucchiniblüten, die für ein Risotto verwendet wurden. Hach … mindestens die nächsten Tage werde ich so oder so mit noch viel mehr Freude in der Küche beim Zubereiten von Mahlzeiten verbringen. Mag es jetzt draußen auch zunehmend ungemütlicher werden und ich dieses Jahr nicht verreist sein – nicht mal an irgendein Meer, geschweige denn am Mittelmeer geweilt zu haben –, so hole ich mir jetzt Sonne und Urlaub einfach auf den Teller!