Die Ergebnisse der ersten Hochrechnung zur Bundestagswahl waren einige Tage vorher schon in etwa absehbar. Die CDU führt und die AfD ist zweitstärkste Kraft – beide mit etwas weniger Prozentpunkten im Vergleich zu Umfragen nur ein, zwei Wochen zuvor. Die SPD schneidet historisch schlecht ab und auch die Grünen hatten Einbußen, wenn auch nicht so viel. Bei der FDP (mit massiven Verlusten) und dem BSW bleibt es spannend, ob sie es in den Bundestag kommen. Tja, und die Linke hat es in nur wenigen Wochen geschafft, eine Steigerung ohne Gleichen hinzulegen.
Wer sich etwas mit den Aktivitäten von dieser Partei beschäftigt hat, ist vielleicht nicht ganz so überrascht. Los ging es mit der „Mission Silberlocke”, aber richtig durchgestartet sind sie einerseits mit ihrer Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek, die bei Social-Media-Plattformen ohne Ende punktet und andererseits mit strategischen Haustürwahlkampf als auch Ständen an jeder Ecke insbesondere in Berlin.
Das Wahlkampfprogramm konzentrierte sich auf wenige Themen, z. B. um zu hohe Mieten und schon vorab wurde mit Apps konkrete Hilfe geleistet, wenn man glaubt, Opfer von Mietwucher oder zu hohen Heizkosten geworden zu sein. Und die Parteivorsitzenden haben ihr Gehalt auf 2.850 Euro reduziert, so viel wie ein Facharbeiter in Deutschland im Durchschnitt verdient, alles andere wird gespendet. Mal ehrlich – von welcher anderen Partei verzichtet ein Politiker auf einen Großteil seines Gehalts?
Die Abspaltung durch Gründung des BSW hat der Linken jedenfalls auch sehr gut getan und sorgte massenweise für neue Mitglieder. Vor kurzem noch totgesagt, ist Die Linke nun wieder im Aufschwung.
Regieren kann Die Linke mit dem Ergebnis natürlich nicht, aber ihr Motto war ja auch „Wir wollen nicht regieren. Wir wollen verändern”. Bei all dem Rechtsruck ist gibt es nun auf jeden Fall wieder eine starke Opposition, die dringend bei der derzeitigen Entwicklung gebraucht wird.
Und ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn Gregor Gysi mutmasslich Alterspräsident im Bundestag wird. Es gibt übrigens keine Begrenzung für die Dauer der Eröffnungsrede … Theoretisch könnte er vier Jahre reden, was ich ihm auch praktisch durchaus fast zutrauen würde.
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Gehenna
Tja, Gregor Gysi hat sich zeitlich selbst beschränkt und hat dabei nur etwas überzogen, wenn es um die gesamte Redezeit geht. (Diverse förmliche Bestandteile gab es hierbei ja auch noch.)
Es gibt jedoch auch Menschen, die bis ans Limit gehen, wenn es darum geht, Kritik zu äußern. Mehr als 25 Stunden lang rechnete Senator Cory Booker im US-Senat mit Donald Trumps Politik ab. Und in Wisconsin gewinnt überraschend die Wunschkandidatin der Demokraten eine wichtige Richterwahl. Yes!