Hin und her habe ich vorher überlegt, ob ich es tun sollte. Und zwar zu einem Konzert gehen, bei dem es wieder genau so wie in Vorcoronazeiten zugehen sollte. Zwar als 2G+Veranstaltung, aber innen dann sehr kuschelig und ohne Maske. Die wieder steigenden Fallzahlen sprachen nicht für eine Teilnahme, aber die milderen Krankheitsverläufe und dass ich geboostert bin, ließen dann doch den Drang nach Lebendigkeit siegen.
Eine bessere Band als A Place to Bury Strangers konnte es für den ersten richtigen Liveauftritt nach zwei Jahren kaum geben. Ihre sehr intensiven Konzerte habe ich schon mehrmals genossen und so war die Freude natürlich groß. Nach so langer Abstinenz wäre sicher schon ein „normales” Konzert überwältigend gewesen und nun gab es auch noch eine Steigerung des hohen Levels von APTBS! Der Meister des Feedbacks, Bandleader Oliver Ackermann, hatte inzwischen schon wieder neue Bandmitglieder um sich gepaart. Besonders die Schlagzeugerin ist sehr überzeugend. Überhaupt gehen APTBS nun mehr in Richtung Rhythmus – was nicht heißen soll, dass nicht nach wie vor eine noisige Soundwall über die andere geschichtet wird, die locker den Himalaya übersteigen. Bei den Lichteffekten gab es auch noch eine Steigerung, so dass das Konzert im Laufe des Abends sämtliche Dimensionen sprengte. Es wurde auch wieder mitten im Publikum gespielt – an Corona dachte zu diesem Zeitpunkt soundso sicher niemand mehr. Ich bin gespannt, wie sich die Coronalage entwickelt. Nun, wo ich wieder Blut geleckt habe (es lief sehr viel aus Augen und Ohren …), würde ich ja gern wieder öfters in diesen Genuss kommen. Hach, so lebendig habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.