Ein Wochentag ist eine Woche, die einem wie ein einziger Tag vorkommt.

Nach wie vor habe ich ein Zeitproblem und das Gefühl, dass es immer schlimmer wird. Wahrscheinlich ist es mir nicht egal genug, was ich mit meiner ganzen freien Zeit anfange und will diese bestmöglich nutzen. Und es gibt echt viel zu tun. (Und je mehr, um so mehr ich darüber nachdenke.) Das möchte ich aber auch gern machen und habe meine Freude dabei, auch wenn manches mitunter doch anstrengender wird, als gedacht.
Nach dem Fantasy Filmfest war ja erst einmal der Garten dran und an erster Stelle stand die Tomatenernte. So habe ich dann am Tag danach über 600 Tomaten von nur sechs Pflanzen geerntet als auch verarbeitet (und das, obwohl ich zuvor zwischendurch schon etwas geerntet habe). Das lässt das Gärtnerinnenherz natürlich höher schlagen, auch wenn es teilweise recht mühselig war, vornehmlich bei der Wildtomatensorte. Memo an mich selbst: nie wieder Wildtomaten, auch wenn sie dem verregnesten Sommer trotzen und immer prächtig gedeihen (vor allem, wenn man doch etwas ausgeizt – dann explodieren sie förmlich in ihrem Wachstum nebst Früchten).
Als ich im Mai schon mehr Zeit hatte, habe ich ein großes Regal aus Paletten zusammengezimmert, das hinter der mobilen Outdoorküche steht. Das war allerdings nur die temporäre Sommerediton. Die sah zwar schon sehr schön aus, aber all die Lücken sollten auch noch mit Brettern aus Paletten – die ich reichlich für Bastelarbeiten gesammelt habe – gefüllt werden. Wer schon mal Europaletten demontiert hat, weiß von welcher Herausforderung ich spreche. Diesmal half mir glücklicherweise das kleine Monster. Also Glück für mich – für das kleine Monster eher weniger … Aber beide sind wir dann doch stolz, dass dieses Projekt fast fertig gestellt ist. Jetzt steht „nur” noch der Bau einer Überdachung, die im Sommer als abbaubar geplant ist sowie die seitliche Verkleidung an.
In der Pipeline steht dann noch der Poolabbau, die Umrüstung der Terrasse als Wintergarten (da habe ich vor zwei Jahren eine mobile Konstruktion aus Leisten und dicker transparenter Folie inklusive Tür gebastelt – kann aber ad hoc keinen Beitrag finden, aber so sieht die Tür aus) und der Bau eines Unterbaus (so eine Art Miniterrasse und auch wieder mit Palettenmaterial) für die Sonneninsel, die jetzt ihren festen Platz hat. Das war es erst einmal im Außenbereich neben den normal anfallenden Arbeiten. Oder doch nicht ganz, denn eigentlich wollte ich auch noch im Vorgarten einiges massiv verändern …
Im Haus habe ich auch schon ein paar Kleinigkeiten erledigt. Ein neues Gewürzregal wurde zusammengezimmert – das vorherige war entsprechend des alten RL-Gruselkabinetts von mir gebaut worden und passte nun optisch nicht mehr. Auch wenn ich jetzt nicht mehr blindlings ins Regal bei den über 50 Gewürzen greifen kann, weil die Anordnung eine andere durch das schmalere, aber höhere neue Regal ist, so freue ich mich doch darüber, dass ich dies fertiggestellt habe. Ebenso wie einige andere Umbauten in der Küche, die nach dem Einzug auf der Strecke geblieben sind, als ich erst einmal froh war, dass die Küche schnell benutzbar war. Aber im Haus gibt es auch noch zudem sehr viel zu tun.
Langeweile kommt also nicht auf. Auch wenn bei all den mich teils fordernden als auch bereichernden Vorhaben gleichfalls Ruhephasen vorhanden sind, reicht das wohl nicht, um einen entspannten Zeitmodus zu finden.
Nebenbei beschäftige ich mich natürlich auch mit meiner beruflichen Zukunft. Aber eigentlich muss ich mir da nicht so viel Gedanken machen. Meine derzeitigen Pläne sehen erfolgsversprechend aus und unabhängig davon gibt es ebenso genug Optionen, wenn es rein ums Existenzielle geht. Da sieht es allgemein in diesem Land, in dieser Welt viel finsterer aus.
Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass mich so Pillepalle-Wohlstandsprobleme beschäftigen, auch wenn mich die wirklich wichtigen Themen ebenso oder vielmehr weitaus massiver beschäftigen. Aber dieser Beitrag ist eben meinem unmittelbaren persönlichen Erleben gewidmet.
Nichtsdestotrotz: Fuck Nazis und jedem diskriminierendem Verhalten!