Belgien / Frankreich, 2021
Regie: Nicolas Bedos
Darsteller: Jean Dujardin, Natacha Lindinger, Fatou N’Diaye, Pierre Niney, Wladimir Yordanoff
Anfang der 80er Jahre. Der französische Topagent OSS 117 aka Jean Dujardin ist in Afghanistan gerade so seiner russischen Gefangenschaft entkommen. Zurück in Paris ist er beim Geheimdienst zwar immer noch eine Legende, aber jungen aufstrebenden Nachwuchsagenten gehört die Zukunft. Sein Platz ist nun am Schreibtisch vor einem Computer. OSS 1001 – der hippe Youngster Serge – übernimmt den nächsten Einsatz in Afrika. Dann muss OSS 117 aber doch bei Problemen vor Ort anrücken. Selbst wähnt er sich nach wie vor als unschlagbar wie auch unfehlbar – egal, um was es geht. Also als Agent, als Mann von Welt, als auch als Frauenheld. Aber die Zeiten haben sich zunehmend geändert. Und so tritt er trotz aller Bemühungen mit seiner chauvinistischen und rassistischen Weltsicht von einem Fettnäpfchen ins andere.
Ich muss zugeben, dass ich schon Ewigkeiten keinen James-Bond-Film mehr gesehen habe – diese Parodie kommt aber trotzdem sehr gut bei mir an. Und ich muss auch zugeben, dass ich die beiden Vorgängerfilme von OSS 117 nicht gesehen habe. Das erschien mir damals zu klamaukig und ich meinte, damit nichts anfangen zu können. Inzwischen sah ich mir aber die zweite Staffel der französischen Serie Agatha Christie: Mörderische Spiele an und fand den bissigen Humor mehr als amüsant. Kommissar Laurence ist doch sehr ein Bruder im Geiste von Dujardin. Das hat beides sehr viel (wohl typisch französischen) Charme. Rasant witzig wird da wie dort ein Mann „alter Schule” nicht einfach mit seinen Mängeln vorgeführt, sondern emphatisch begleitet. Das ist einfach sehr unterhaltsam. Also sehr, sehr unterhaltsam.
[…] Auf sehr unterhaltsame Weise berichtet Barry in Shiny New World von seiner alltäglichen Arbeit als sehr spezieller Tatortreiniger. Der Besuch einer alten Bekannten geht in Koreatown Ghost Story für Hannah schnell über das Übliche hinaus, die Umsetzung an sich allerdings nicht und ist so nur mäßig gruselig. Die einzigen Überlebenden nach einer weltweiten Katastrophe können sich in Survivers nicht einig werden – sehr kurz und sehr ideenlos. May the World Not Carry You ist eigentlich nur ein Lied in gemalten Bildern, aber künstlerisch sehr anspruchsvoll und poetisch. Bubble fängt etwas eintönig mit dem Alltag eines Pärchens an, um dann eine um so überraschende als auch sehr phantasievolle Wendung zu nehmen. Mit der Installation des smarten Sicherheitssystems Aria beginnt für Jenny und Tom insbesondere nachts die Unsicherheit im gleichnamigen Kurzfilm. Eine Mutter opfert so ziemlich alles für ihr krankes Kind in dem liebevoll ausgestatteten Animationsfilm Heart of Gold / Un coeur d’or – sehr rührend, aber auch recht kitschig. In der Horrorkomödie Night of the Living Dicks kann man sehen, was Männer wirklich sind, nämlich allesamt Schwänze – grotesk trashig und witzig. In The Tenant / La Inquilina hat Mia Schmerzen im Bein und lässt sich auf obskure Hilfe ein – der qualitativ ansprechende Gruselfilm hat leider ein sehr plumpes Ende. Tom schätzt seinen verstorbenen Vater nicht sehr, die Beerdigung hält aber nicht nur für ihn einige Überraschungen bereit – Mr. James is Dead entpuppt sich als nette Agentenkomödie, ist aber lange nicht so unterhaltsam wie OSS 117. […]
[…] OSS 117: From Africa with Love (OSS 117: Alerte rouge en Afrique noire) […]