Nun hatte ich innerhalb recht kurzer Zeit drei sehr positiv verlaufende Bewerbungsgespräche und aus allen ging der Wunsch an mich für eine Hospitation bzw. Probearbeit hervor. Beim ersten Arbeitgeber erfolgte ja auch schon die Hospitation, bei den anderen beiden steht diese nächste Woche an.

Inzwischen favorisiere ich das Luxus-Seniorenheim (das zweite Vorstellungsgespräch von den dreien) und bin nun in der Zwickmühle, wenn ich vom ersten Arbeitgeber eine Zusage erhalte (den ich ja auch sehr gut finde, nur nicht ganz passend vom Jobprofil und es wird Neuland für mich als auch den Arbeitgeber sein), ich aber noch nicht einmal beim zweiten die Hospitation gemacht habe, geschweige wirklich eine Zusage in Aussicht ist. Den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach? Falls ich in diese Situation komme, habe ich mich entschieden, den Spatz flattern zu lassen und die Taube mit allen Mitteln zu ködern. Immerhin habe ich noch Option drei, die zwar auch nur eine vage Aussicht ist, dennoch mit Potenzial. Das Gespräch dort lief ja auch sehr positiv (Kochbuch!) und als ich etwas eher da war, hatte ich Gelegenheit, mit einem Bewohner ins Gespräch zu kommen – quasi schon eine kleine Probearbeit.

Allen drei Stellenangeboten ist indes gemeinsam, dass ich ziemlich freie Hand bei der Ausgestaltung meiner Arbeit habe und alle bisher sehr interessiert sind. So schlecht sieht es momentan also nicht aus. Die Bezahlung ist bei allen ungefähr gleich, was den reinen Stundenlohn betrifft. Also ca. die Hälfte von dem, was ich zuvor verdient habe. Aber dass ich mit meiner neuen Berufswahl eher im unteren Lohnsektor liege, war mir ja von Anfang an klar. Vor allem als Berufsanfänger. Nur hatte ich die Hoffnung, einen Job mehr in der Nähe meines Wohnortes zu finden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden und ich möchte nun erst einmal überhaupt in meinem neuen Job arbeiten. Dass dieser genau der richtige ist, glaube ich nach wie vor und das Finanzielle ist eher Nebensache, wenn ich davon halbwegs leben kann, aber einen Job habe, hinter dem ich voll stehe.

Wo und wie viel ich mich selbständig bewerbe, wie viele Bewerbungsgespräche und nachfolgende Hospitationen ich hatte, ist dem Arbeitsamt dagegen vollkommen egal. Ich muss und kann das nirgendwo dokumentieren. Hier zählt allein was vom Amt kommt. Bei den verbindlichen (ich muss mich da bewerben, auch wenn es nicht meinem Jobprofil entspricht – eine Ablehnung muss gut überlegt sein, da sonst schon bei einer Ablehnung eine Sperrung des Arbeitslosengeldes für drei Wochen erfolgt) Vermittlungsvorschlägen des Arbeitsvermittlers gab es bisher nur eine telefonische Rückmeldung und die meinten gleich, dass das bei der Entfernung nicht in Frage kommt (obwohl es mit Bestverbindungen gerade noch so im Zumutsbarbereich des Arbeitsamtes liegt). Seltsamerweise war der Vermittlungsvorschlag vom Arbeitsamt auch schon gelöscht, als ich gleich nach dem Gespräch nachschaute und den Status aktualisieren wollte. Von allen anderen Bewerbungen, die durch das Arbeitsamt vermittelt wurden, gab es bisher überhaupt kein Feedback.

Dafür erhielt ich heute Nacht gegen 2 Uhr eine SMS (passiert öfters, da diese automatisch verschickt werden), dass neue Stellenempfehlungen vorliegen. Insgesamt waren es vier. Die „Top-Empfehlung” war hierbei ein 20-Stunden-Job, für den die Pendelzeit (Hin- und Rückweg) unter optimalen Bedingungen 4 Stunden und 20 Minuten beträgt. Die Stellenanzeige ist offiziell auch schon seit Wochen geschaltet (habe ich mitbekommen, weil es der gleiche Arbeitgeber von meinem Schnupperpraktikum hier vor Ort ist). Alle anderen Empfehlungen sind auch außerhalb von Hamburg.

Ich habe nicht sofort gecheckt, dass es einen Unterschied zwischen Stellenempfehlungen und Vermittlungsvorschlägen gibt. Erstere sind nicht verbindlich und werden automatisch erzeugt. Hierbei muss aber sicher bei den Parametern für die Entfernung eine Vorgabe erfolgt sein.

Hatte Musk nicht eventuell vor, ein Seniorenheim auf dem Mars zu eröffnen? Das wird sicher bei den nächsten Stellenempfehlungen dabei sein.