Nicht nur, dass die Katakomben nicht zugänglich waren, auch die Pforten des Père Lachaise wurden geschlossen. Dabei hatte ich gerade eine schöne Bleibe gefunden. Ich vermute zwar, dass der Friedhof am nächsten Tag wieder geöffnet wurde, aber als Unterkunft war dann doch etwas anderes in unmittelbarer Nähe aufgesucht worden. Ich fühlte mich gleich wie zu Hause in einem Film von David Lynch. Die Umgebung erwies sich nicht nur wegen der Friedhofsnähe als vortrefflich – es liess sich auch ansonsten sehr viel entdecken. „Ess mich!” rufendes Fingerfood in Asialäden an jeder Ecke, Gothic-Zeug u.a. in der Rue Keller, das Schwulenviertel mit regem Treiben, unzählige sehr interessante Galerien, das jüdisches Viertel mit viel Leckerem, ein ausgeprägtes Nachtleben – besonders in der Rue de Lappe. Und, und, und – Le Marais und Bastille haben so viel zu bieten, dass sich allein das Ansehen dieser Gegend lohnt. Aber in Paris gibt es ja noch viel mehr anzuschauen. Nach den endlosen Stufen zur Sacré-Cœur wurden allerdings keine Höhen mehr erklommen – der Eiffelturm sieht auch von unten schön aus und Notre-Dame ist ebenerdig mindestens ebenso beeindruckend. Vom Marché aux Puces de Paris-Saint-Ouen war ich etwas enttäuscht, auch wenn der Flohmarkt nicht uninteressant war. Dass man in Paris direkt in Afrika sein kann, war hingegen auch ein besonderes Erlebnis. Das Centre Pompidou hatte zu meinem Entzücken gerade eine Sonderausstellung: La Subversion des Images – surréalisme, photographie, film. In den knappen 5 Tagen gab es jedenfalls auch ohne die Katakomben eine unendliche Fülle an Sehenswertem. Mal sehen, ob ich nächstes Wochenende oder so wieder hinfliege – auch wenn es mich etwas abgeschreckt hat, dass ich auf dem Rückflug als Terrorist enttarnt wurde.

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